Asthma bei Kindern
Diese Zahlen weisen deutlich auf die noch immer bestehende Unterdiagnose und Untertherapie des kindlichen Asthmas hin. Auch die gerade im Kindesalter häufigen leichten und mittelschweren Asthmaformen sollten ausreichend behandelt werden, um das Lungenwachstum und die körperliche Entwicklung des Kindes nicht zu beeinträchtigen.
Asthma bronchiale stellt heute eine sehr gut behandelbare Erkrankung dar, eine gute Lebensqualität (z.B. ungestörter Schlaf) und die Erreichung einer möglichst uneingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit (Herumtollen, Freizeitsportaktivitäten) stellen vorrangige Ziele der Betreuung dieser Patienten dar.
Hauptsymptome
Husten, Atemnot und ziehende Atemgeräusche stellen die typischen Beschwerden dar. Wenn folgende Beschwerden auftreten, ist ein Asthma bronchiale wahrscheinlich:
- Verlängerte erschwerte Ausatmung, ziehende Atemgeräusche, Engegefühl in der Brust, Atemnot, Husten ohne „Verkühlung“.
- Verschlechterung der Beschwerden bei körperlicher Anstrengung (Herumtollen, Turnstunde, Fußball etc.)
- Verschlechterung der Beschwerden während der Nacht
- Kind leidet auch an Heuschnupfen (allergischer Rhinitis) und/oder an atopischer Dermatitis (Neurodermitis)
- Familienangehöriger hat Asthma bronchiale
Falls Sie eine Neigung für Asthma bei Ihrem Kind vermuten, nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und beantworten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Fragen des Allergie Checks bzw. des Asthma Checks.
Falls Sie einige Fragen mit „ja“ beantworten, sprechen Sie mit einem kompetenten Facharzt - Kinderfacharzt, Lungenfacharzt über das Thema.
Auslöser
Immer wiederkehrende Virusinfektionen stellen im Kleinkindesalter (< 5 Jahre) den Hauptauslöser dar. Die Mehrzahl dieser Kinder „verliert“ ihr Asthma und Langzeittherapien sind hier meist nicht notwendig. Mit Beginn des Schulbesuches lassen ca. 60% dieser Kinder ihr Asthma hinter sich.
Bei atopischen (positiver Allergietest) Kindern zeigt sich ein späterer Beginn der Erkrankung. Ein wichtiger Faktor in dieser Gruppe ist hier die Familienanamnese. Gibt es im näheren familiären Umfeld Allergien im Bereich Lunge, Hals-Nasen-Ohren oder/und Haut ?
Diagnose
- Anamnese (Befragung des Patienten über Details der Beschwerden, Zeitpunkt des Auftretens, eingeschränkte Lebensbereiche wie Sport,Spiel,etc., Familienangehörige mit Asthma oder Allergie)
- Klinische Untersuchung
- Lungenfunktionstest (meist ab Vorschulalter aussagekräftig)
- Allergietest
Asthma Therapie bei Kindern
Grundsätzlich unterscheidet man in der Asthmatherapie zwischen einer Akuttherapie – für die spontan auftretenden Atemnotepisoden – und einer Langzeitbehandlung, die gegen die Entzündung in den kindlichen Atemwegen gerichtet ist.
Zur Therapie von Asthma bronchiale werden Präparate zum Inhalieren und andere zum Schlucken eingesetzt. Für die Behandlung der Entzündung werden Kortisonpräparate (inhalativ) angewendet oder auch Kortison-freie (Leukotrienantagonisten-Kautabletten, Cromoglycinpräparate-inhalativ) Medikamente verschrieben.
Um die Atemnot zu behandeln, werden bronchienerweiternde Medikamente eingesetzt, meist aus der Gruppe der ß2-Agonisten. Hier unterscheidet man zwischen kurzwirksamen (für die Akutsituation) und langwirksamen Substanzen (Dauertherapie).
Ergänzend zur medikamentösen Therapie kann in ausgewählten Fällen eine spezifische Allergieimpfung durchgeführt werden (SIT-spezifische Immuntherapie). Bei Inhalationsallergien kann zwischen dem 5. und dem 10. Lebensjahr eine sublinguale Immuntherapie (SLIT) durchgeführt werden.
Falls Sie eine Neigung für Asthma bei Ihrem Kind vermuten, nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und beantworten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Fragen des Allergie Checks bzw. des Asthma Checks.
Wenn Sie einige Fragen mit „ja“ beantworten, sprechen Sie mit einem kompetenten Facharzt - Kinderfacharzt oder Lungenfacharzt über das Thema.