Lungenemphysem

An den Lungenbläschen findet der lebenswichtige Gasaustausch zwischen Lunge und Blut statt. Im Falle eines Lungenemphysems werden die Bläschen stark überdehnt und es kommt in weiterer Folge zum Zerplatzen dieser elastischen Lungenstrukturen. Die bereits bestehende Schädigung des Lungengewebes ist nicht mehr rückgängig zu machen. Das primäre Therapieziel ist daher den Zerstörungsprozess zu stoppen.

Hauptsymptome

  • Kurzatmigkeit:
    durch die verminderte Elastizität der Lungen bleibt mehr „alte“ (verbrauchte) Luft in den Lungen, in Folge kann auch weniger „Frischluft“ eingeatmet werden.
  • Verminderte körperliche Belastbarkeit:
    der vorher beschriebene Vorgang bewirkt die geringere Versorgung des Körpers mit Sauerstoff  - lebenswichtige Organe und die Muskulatur werden nur eingeschränkt mit Sauerstoff versorgt – dadurch kommt es zum Abfall der Leistungsfähigkeit.
  • Panikattacken:
    im fortgeschrittenem Krankheitsstadium kann das Gefühl nicht aus- und einatmen zu können zu Angstzuständen und Panikattacken führen.
  • Depression:
    das Bewusstsein des eingeschränkten Lebensstils und Veränderungen im Hirnstoffwechsel können zu depressiven Verstimmungen führen.

Untersuchungsmethoden - Diagnostik

  • Lungenfunktionsprüfung durch den Lungenfacharzt: Misst die Luftmenge, die der Atmung zur Verfügung steht.
  •  Blutgasanalyse: bestimmt einen möglicherweise bereits vorliegenden Sauerstoffmangel im Körper.
  • HRCT: eine hochauflösende Computertomographie kann die Zerstörung der Lungenbläschen darstellen und das Ausmaß des irreparablen Schadens bestimmen.
  • Belastungsuntersuchung: Feststellung der Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Therapie

Inhalative Medikamente es werden anti-entzündliche und bronchienerweiternde Medikamente eingesetzt.

Flüssigsauerstoff

im fortgeschrittenem Krankheitsstadium muss Sauerstoff dem Körper ständig zugeführt werden, um die Funktion der lebenswichtigen Organe aufrecht zu erhalten und Schäden einer Sauerstoffunterversorgung an Herz, Gehirn und der Muskulatur zu vermeiden.

Der Krankheitsprozess wird zwar durch eine Sauerstofftherapie nicht verhindert, die körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten kann jedoch dadurch verbessert werden und kann einen lebensverlängernden Effekt haben. Sauerstoff ist ein Medikament, daher muss die Diagnosestellung für die Notwendigkeit einer solchen Therapie, die Dosierung und die Dauer dieser Therapie von einem Facharzt vorgegeben werden.

Körperliche Rehabilitation

Richtige Atemtechniken unterstützen den Patienten auch bei starker Einschränkung das Optimum an Atemreserve zu aktivieren. Durch die Anwendung richtiger Atemtechnik ist ein persönlich zugeschnittenes Trainingsprogramm auch für fortgeschrittene Emphysempatienten bewältigbar. Die Vorstellung, dass Patienten mit derartigen Erkrankungen nicht trainieren können, ist falsch! Ein Trainingsprogramm, entwickelt von spezialisierten Therapeuten & Ärzten, ermöglicht Patienten - ausgehend von sehr niedrigen Belastungsstufen zu Beginn - die Ausdauerleistung und Kraft zu verbessern.

Ziel der Rehabilitation ist die Erhaltung der Selbstständigkeit und die Verbesserung der Lebensqualität!

Sprechen auch Sie mit Ihrem Lungenfacharzt über ein persönliches Trainingsprogramm! Näheres siehe zur Rehabilitation

Atementspannung

spezielle Entspannungstechniken können die Atmung verbessern und helfen, Angstzustände zu verhindern. (Atemtherapeuten)

Ernährung

ein Emphysempatient verbraucht mehr Energie aufgrund der erhöhten Atemarbeit, die sein/ihr Körper leisten muss. Trotzdem ist bei vielen Patienten die Essensmenge verringert, da ein voller Magen als irritierend und atembehindernd empfunden wird. Um ein Kraft- und Ausdauertraining durchführen zu können, bedeutet dies in vielen Fällen den Bedarf an Zusatzernährung und die Aufstellung eines abwechslungsreichen Speiseplans.

Lungenchirurgie

Volumsverkleinernde Eingriffe an der Lunge oder eine Lungentransplantation stellen für ausgesuchte Patienten eine Möglichkeit dar. Eine genaue Situationsanalyse (Nutzen und Risiko Analyse) durch den Lungenfacharzt gemeinsam mit einem spezialisierten Thoraxchirurgen stellt eine wichtige Voraussetzung für einen derartigen Eingriff dar.

Der Patient sollte vor einer Operation in sehr guter körperlicher Verfassung sein, auch deshalb ist die  körperliche Rehabilitation wichtig, um sich diesen Weg offen zu halten.