Lungenfibrose

Der Patient hat immer weniger funktionstüchtiges Lungengewebe für die Sauerstoffaufnahme zur Verfügung. Anzeichen sind: Atemstörungen, Atemnot, trockener Reizhusten, Fieber; Ursache ist meistens das Einatmen von schädlichem Staub am Arbeitsplatz (Anmerkung: aktuelles Thema Feinstaubbelastung?!). Die Folge ist eine narbige Veränderung des Lungengewebes, die  nicht mehr heilbar ist! Man kann nur versuchen die Krankheit zu stoppen, wobei der Erfolg der Behandlung von Dauer, Ausmaß der Schädigung und Schadstoff ab hängt. Bei den meisten Lungengewebserkrankungen bildet sich im Laufe der Zeit eine Lungenfibrose aus.

Auslöser

  • Giftstoffe
  • Lungenentzündung
  • Immunschädigungen
  • es gibt auch die idiopathische (ungeklärte) Lungenfibrose

Die Schadstoffe können über die Atmung oder über das Blut in die Lunge gelangen.

Ursachen für Lungenfibrose

  • Chronische Infektion
  • Pilzerkrankungen (Schimmelpilz, Aspergillus), besonders bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem
  • Staubinhalationskrankheiten (Pneumokoniosen)= krankhafte Veränderungen des Lungengewebes, die durch Einatmen anorganischer Staubteilchen verursacht werden. Asbeststaub, Berylliumstaub, Quarzstaub kann zur Lungenfibrose führen.

Quarzstaublunge

Ist die häufigste Staubinhalationskrankheit und betrifft  Menschen, die beruflich mit Silikatsanden, Silikatstäuben zu tun haben. ( Arbeiter am Sandstrahlgebläse, Steinbrucharbeiter, Arbeiter in der Glas-Keramikindustrie, Bergarbeiter). Die Lungenfibrose kann bis zu 15 Jahren nach der Belastung auftreten und schreitet auch nach Beendigung der Belastung fort, da die eingedrungenen Schadstoffkristalle nicht abgebaut werden können.

Asbestose

Wird durch Asbest ausgelöst und hat zum teilweisen Verbot des Werkstoffes geführt. Die Erkrankung kann aber noch bis zu 50 Jahren nach der Schadstoffeinwirkung auftreten!Asbeststaub besteht aus winzigen, kristallisierten Fasen und können in der Lunge nicht abgebaut werden. Die Asbestose trifft vor allem Arbeiter in der Asbestherstellung und Asbestverarbeitung. Es besteht erhöhtes Risiko  an Lungenkrebs zu erkranken.

Exogen-allergische Alveolitis

Die Entzündung der Lungenbläschen durch Organische Allergene (Bakterien, Pilzsporen, Staub von Federn und Vogelexkrementen). Die Einflüsse stammen meist aus dem beruflichen Umfeld, daher  auch die Bezeichnungen: Befeuchterlunge (Klimaanlage), Farmerlunge (schimmliges Heu, Getreide) Müllarbeiterlunge, Sägearbeiterlunge; Die Symptome treten  etwa 6 Stunden nach Kontakt auf: Atemnot, Husten, Fieber, Schüttelfrost, und  lassen nach ca. 1 Tag wieder nach. Bei anhaltendem Kontakt besteht die Gefahr einer Lungenfibrose! Gase und Dämpfe können Auslöser einer Lungenfibrose sein.

Nicht eingeatmete Schadstoffe: Strahlen, Pharmaka.

Idiopathische Lungenfibrosen

Sind Fibrosen mit unbekannter Ursache. Man vermutet Viren als Auslöser. Die Patienten sind durchschnittlich  50 Jahre alt.

Begünstigende Krankheiten

  • Sarkoidose: chronische, entzündliche Systemerkrankung
  • Mukoviszidose: erbliche Stoffwechselstörung
  • Rheumatoide Arthritis
  • Sklerodermie: Autoimmunkrankheit

Vorsorge

  • Vermeiden der auslösenden Stoffe
  • Staubmasken, (Halbmasken liegen besser am Gesicht an, Einwegmasken bieten zu wenig Schutz, Achtung auf die Porenweite)
  • Absauganlagen, geeignete Belüftung von Innenräumen, Beimengung von Wasser
  • Früherkennung: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen! Bis zum Auftreten der Symptome können 15 Jahre vergehen (bei Asbestose bis 50 Jahre)!

Symptome für Lungenfibrose

Über einen  langen Zeitraum kann die Erkrankung "stumm" (= beschwerdefrei) sein! Danach treten folgende Beschwerden auf:

  • Atemnot bei Belastung
  • Reizhusten ohne Auswurf (trocken)
  • Später Atemnot im Ruhezustand, oberflächliche, schnelle Atmung
  • Beim Einatmen plötzlicher Atemstopp (Unterschied zum Lungenemphysem: Atemblockade beim Ausatmen)
  • Fieber, Blaufärbung (Zyanose), Trommelschlegelfinger (Fingerkuppen aufgerieben, verdickt) Uhrglasnägel (große, gewölbte Fingernägel), Gelenksschmerzen

Folgeerkrankungen

  • Lungenemphysem
  • chronische, obstruktive Bronchitis
  • Tuberkulose
  • Cor pulmonale (Erweiterung des rechten Herzventrikels)
  • Lungenzirrhose (Hamman-Rich-Syndrom)
  • Vernarbung + Schrumpfen der Lungenbläschen
  • Wabenlunge: Endstadium der Lungenfibrose, die Lunge ist funktionslos
  • Mesotheliom = eine Art von Krebs, der im Bindegewebe entsteht. Ist fast immer auf Asbest zurückzuführen. Etwa jeder 1000. Lungenkrebs ist ein Mesotheliom. Zigarettenrauchen erhöht die Gefahr!
  • Kehlkopfkrebs

Untersuchung

Der Arzt muss über das Umfeld des Patienten (Beruf, Freizeitbeschäftigung, Vorerkrankungen , Medikamente) informiert werden. Diagnostische Instrumente sind:

  • Röntgenuntersuchung
  • Computertomographie
  • Magnetresonanztomographie
  • Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie
  • Labormedizinische Untersuchungen
  • Allergietest
  • Blutserumuntersuchung
  • Lungenbiopsie : es werden Gewebsproben entnommen und mikroskopisch untersucht.

Behandlung

Die Lungenfibrose ist eine schwere Erkrankung, die rasch zum Tod führen kann. Grundsätzlich kann man die Lungenfibrose nicht heilen, sondern nur verlangsamen oder sogar ganz stoppen. Die Heilungschancen  sind vom Ausmaß der Schädigung und vom Schadstoff abhängig!

  • Zunächst muss die Staubbelastung vermieden werden - Berufswechsel, Einbau von Filtern, mit dem Rauchen aufhören!
  • Medikamentöse Behandlung (Inhalation)
  • Chirurgische Maßnahme: Lungentransplantation, im Endstadium der Krankheit

Was können sie tun?

  • Sie können mithelfen, die Krankheit zu verzögern oder zu stoppen!
  • Enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patienten
  • Die Therapie konsequent durchführen!
  • Jeglichen Kontakt mit dem Auslöser vermeiden, nicht rauchen!
  • Neben der Ursachenbekämpfung ist auch die Behandlung der Folgeerkrankungen nötig. Herz-Kreislauftherapie
  • Atemgymnastik
  • Sauerstofflangzeitbehandlung (tragbare Geräte um die Bewegungsfreiheit nicht einzuschränken)!